François Mitterrand

französischer Politiker; Staatspräsident 1981-1995; versch. Ministerämter, u. a. Innenminister 1954/55 und Justizminister 1956/57; Erster Sekretär der Sozialistischen Partei (PS) 1971-1981; langj. Abgeordneter der französischen Nationalversammlung

* 26. Oktober 1916 Jarnac/Dép. Charente

† 8. Januar 1996 Paris

Herkunft

François Maurice Marie Mitterrand stammte aus der Charente in Westfrankreich und wuchs als fünftes von acht Kindern in einer als "provinziell-bürgerlich" und "liberal-katholisch" beschriebenen Familie auf. Sein Vater war bei der Eisenbahngesellschaft "Compagnie de Chemins de Fer Paris-Orléans" beschäftigt und übernahm später die Essigfabrik des Schwiegervaters.

Ausbildung

M. besuchte das Collège Saint-Paul in Angoulême und studierte ab 1934 in Paris. Er erwarb das Lizentiat der Rechte und der Literaturwissenschaft, ferner ein Diplom in Öffentlichem Recht und ein Diplom der École libre des sciences politiques. 1939 zum Kriegsdienst eingezogen, geriet M. im Juni 1940 - als Unteroffizier bei Verdun verwundet - in deutsche Gefangenschaft. Nach zwei vergeblichen Ausbruchsversuchen konnte er 1942 fliehen. Nach Frankreich zurückgekehrt, stand M. mit dem Regime des Marschalls Pétain in Verbindung und wurde dann in der Résistance aktiv.

Wirken

Noch im Untergrund ernannte General de Gaulle M. zum Generalsekretär für die Kriegsgefangenen, Deportierten und Flüchtlinge, und er nahm in dieser Eigenschaft am 17. Aug. 1944 an der ersten ...